Bücherumräumen birgt Überraschungen. Das eine oder andere Exemplar fällt einem wieder in die Hand. Es trägt die Spuren der Zeit und führt im Innenleben die Anmerkungen und Gedankensplitter seines Regaldaseins. Zumindest ist dies die Methode mit Büchern zu arbeiten und Spuren in ihnen zu hinterlassen.

So stieß ich die Tage auf eine „uralte“ Ausgabe von Dale Carnegie „Wie man Freunde gewinnt“ *). Der Zufall, also das, was einem zufällt, wollte es, dass ich jene Seite aufschlug, wo ein Zitat von William James zu lesen stand:

„Eine unausrottbare Eigenschaft im Wesen des Menschen ist sein Verlangen nach Anerkennung.“

Mein Interesse war wieder geweckt und so fand ich wenige Seiten weiter die Einschätzung von Medizinern, die meinten: „… dass Menschen buchstäblich geisteskrank werden können, um in der Traumwelt des Wahnsinns das Gefühl von Bedeutung zu finden, das man ihnen in der Wirklichkeit verweigert.“ (…) „… viele in ihrem kranken Zustand ein Gefühl von Bedeutung haben, das sie sich in der Wirklichkeit nie verschaffen konnten. Wenn es möglich ist, dass der Geltungstrieb Menschen in die Arme des Wahnsinns treibt, so kann man sich leicht vorstellen, was man mit ehrlicher Anerkennung beim normalen Menschen zu erreichen vermag.“

Was fällt Ihnen lieber Leser dazu ein? – Mir kam sofort der Gedanke und die Frage in den Sinn, wie eigentlich in der C-Krise Lob und Anerkennung, Wertschätzung, das Gefühl von Bedeutung und auch Sinn die Mitarbeiter in unseren Unternehmen erreicht?

Wenn das Gefühl gebraucht zu werden und dafür Anerkennung zu erhalten doch so ein essenzielles Bedürfnis des Menschen ist, was macht es dann mit diesen Menschen im Home Office oder einer eventuell selbst erwählten Isolierung?

Wenn auch Ihnen diese Gedanken wichtig erscheinen, dann überlegen Sie doch als Entscheider/Führungskraft, wo es Ansatzpunkte gibt, für ihre Mitarbeiter anerkennende und wertschätzende Worte zu finden.

Egal ob mit oder ohne Maske, persönlich oder im „remote“-Führungsmodus, also aus der Distanz, bitte beherzigen bei all Ihrem Lob und Ihrer Anerkennung: aufrichtig und ehrlich, konkret, situativ, zeitnah und ohne versteckte/kombinierte Kritik machen die Akzeptanz aus.

Eine erfolgreiche nächste Arbeitswoche wünscht Ihnen Ihr personaler.de-Autor, dem Sie gerne Ihre Erfolge dazu schreiben dürfen. Im Übrigen: schöner Nebeneffekt des Um- und Ausräumens ist das Gefühl von Überblick und neuer Klarheit.

Norbert W. Schätzlein, E-Mail: schaetzlein@siris-systeme.de

PS: Im April 2021 – kein vorgezogener Aprilscherz – erscheint das wichtigste Managementbuch der letzten 20 Jahre. – Kleiner Scherz! – Nein, eigentlich ist es das Wichtigste dieses Jahrhunderts. Sie sehen schon, der Autor leidet nicht an Selbstüberschätzung ?. Es trägt den Titel: „Kompass der Persönlichkeits- und Organisationsentwicklung“ und wird mit vielen Antworten auf wichtige Fragen aufwarten.

*) das Buch ist erstmalig 1937 erschienen, liegt also in der Zeit weit zurück und ist in mancherlei Hinsicht auch etwas aus der Zeit gefallen

Bildnachweis: Pixabay (von Nino Carè)

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