Jobs-Karriere-03-2013

„Mein Prof. hat uns geraten alle dreieinhalb Jahre den Arbeitgeber zu wechseln, um Erfahrungen zu sammeln.“ So klingen immer wieder gehörte Statements von Mitarbeitern im Austrittsgespräch bei der ersten beruflichen Veränderung.
Erfahrungen sind gut und nützlich und die Frucht gelebter Jahre.
Das erste Berufsjahr dient noch der Einarbeitung; im zweiten Jahr wächst die Sicherheit; im Dritten erfreut man sich der Routine und danach kann man so richtig aus dem Vollen schöpfen.
Was für den Arbeitgeber als eine Art Affäre endet, kann für den Arbeitnehmer zum Karrieresprung werden, aber wie oft?!
Spätestens nach dem zweiten Wechsel werden Bewerber mit der Systematik ihrer Vita konfrontiert.
Kritisch endet das Jobhopping erst dann, wenn mal ein Arbeitgeber gar nicht passt und jedes Jahr schon vor dem Zyklusende zur Qual wird.
Mit Überschreitung des vierzigsten Lebensjahres werden gebrochene Lebensläufe zum echten Problem und die Wechselwilligen für solide arbeitende Headhunter kaum mehr vermittelbar.
Das Sammeln von Erfahrungen ist kein Privileg des häufigen Wechsels.
Für zukunftsgerichtete Arbeitgeber ist eine Personalentwicklung, die die interne Veränderung erlaubt, längst kein Fremdwort mehr, sondern eine praktizierte Selbstverständlichkeit. Und zu den ewig Gestrigen wollen die erfahrungshungrigen Employees ja eh nicht.
Für die Verführungspraxis von Hochschulabgängern zu häufigen Jobwechseln gilt denn auch frei nach Shakespeare: „Und ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.“ (Hamlet)

Autor: Norbert W. Schätzlein

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